1517 wurde der Legende nach erstmals der Schäfflertanz, der seinen Ursprung in München genommen hat, aufgeführt um die Bevölkerung, die sich aus Angst vor der Pest nicht mehr auf die Straßen traute, zu beruhigen und das öffentliche Leben wieder in Gang zu bringen.
Nachweisbar wurde im Jahr 1702 der Tanz im München aufgeführt, seit 1760 wird er alle 7 Jahre getanzt.
Ursprünglich durften nur ledige Schäfflergesellen mit einwandfreiem Leumund am Tanz teilnehmen, Meister und deren Söhne war die Teilnahme untersagt. Erst ab den 1960er- Jahren mussten verheiratete und berufsfremde Tänzer zugelassen werden, um die Tradition aufrecht erhalten zu können.
In Au am Inn am heutigen Samstag, den 10.02.24 vom TSV 1860 Mühldorf aufgeführt, dürfte wohl kein Schäffler, deren Beruf mit der Industrialisierung immer mehr zurückgedrängt wurde und heute beinahe ausgestorben ist, mehr dabei gewesen sein, was jedoch der Begeisterung für diese Tradition keinen Abbruch leistet.
Richtig erkannt vom Vortänzer, war es zu seiner Zeit die Idee die Leute wieder auf die Straße zu holen und auch heute noch erreichen die Schäffler, wie man an den zahlreichen Zuschauern in Au erkennen kann, ihr Ziel.
Neben den schwarz bemalten Nasen, die für Gesundheit und ein langes Leben stehen, durften natürlich auch der Kasperl nicht fehlen dessen Aufgabe es früher war die Lokalprominenz zu „derblecken“. Auch wenn dies unserem 1. Bürgermeister Robert Otter und der zweiten Bürgermeisterin Hildegard Brade in Au erspart blieb, kamen sie doch um das obligatorisch „Schnapserl“ nicht umhin, zu dem sie von den Schäfflern eingeladen wurden.
Eine Tradition die uns hoffentlich noch lange erhalten bleibt und angesichts der vergangenen Coronapandemie und der aktuellen Weltlage wieder mehr und mehr über alle Landesgrenzen hinweg mit ihrer Bedeutung und Botschaft an die damaligen Ursprünge anschließen kann.
