Wir bekommen einen Maibaum…
Viele Jahre sind ins Land gezogen, so recht daran geglaubt haben nur noch wenige und sogar im Rathaus hatte man schon beinahe mit dem Thema abgeschlossen, war es sogar schon im Gespräch anstelle des Maibaumes einen Baum zu pflanzen.
Die Zeiten haben sich geändert
Die Essiggurken schwammen noch im Fass, auch das Sauerkraut wurde nicht in Dosen, sondern aus dem Holzfass gekauft. Die Zeiten der Dorfkramer sind längts vorbei und damit, neben den Dorfwirtschaften, die zentralen Treffpunkte für einen Ratsch, den man heute wohl Smalltalk nennt, beinahe komplett verschwunden.
Der Ursprung für die von uns aufgestellten Maibäume und für die damals legendären Marktplatzfeste, fand sich bei den Dorfwirten. Dort wurden die Ideen geboren und von den Anwesenden in die Vereine hinausgetragen. Alle zusammen haben angepackt, um quasi aus dem Nichts Festlichkeiten zu organisieren und durchzuführen.
Um hier gleich mit einem Missverständnis aufzuräumen, nie waren es einzelne Personen, die sich zwar danach gekonnt in Szene gesetzt haben, die für den Erfolg unerlässlich gewesen wären. Es war die Allgemeinheit die angepackt und damit auch gleich den Grundstein für den Erfolg gelegt hat.
Nur noch wenige sind es heute die sich uneigennützig die Zeit nehmen solche Festlichkeiten durchzuführen, der Beruf hat längst eine noch zentralere Rolle eingenommen, die eh oft schon knappe Freizeit verbringt man da kaum damit sich weitere Arbeit aufzuhalsen.
Ein offenes Ohr
Nach dem Vorstoß anstatt des Maibaumes einen lebenden Baum zu pflanzen, da der ländliche – dörfliche Charakter in Gars eh längst verloren sei ließen erste Reaktionen, nach Veröffentlichung dieser doch waghalsigen Idee, nicht lange auf sich warten.
Unser Gemeindeoberhaupt versprach die daraufhin gestartete Umfrage, auch wenn diese nicht repräsentativ war, in die Entscheidungen mit einfließen zu lassen und siehe da, eine Mehrheit hat sich für einen Maibaum ausgesprochen, worauf der Bürgermeister Robert Otter zu einer ersten Infoveranstaltung ins Rathaus geladen hat.
14 Interessentinnen und Interessenten waren gekommen, nun stehen wir offensichtlich nicht mehr vor der Frage ob, sondern wie das Maibaumaufstellen durchgeführt werden soll.
Eingeladen sind indes nach wie vor alle sich zu beteiligen und hier richtet sich das Augenmerk auch besonders auf die jüngere Generation, die schließlich in Zukunft unsere Traditionen und Bräuche weitertragen soll.
Kritik ist angebracht
Als „alter Hase“ (von mir aus auch Karnickel) durfte oder musste ich viele Bürgermeister erleben. Nie habe ich mich davor gescheut auch mal barsche Kritik zu üben die zugegeben nicht bei allen immer gut angekommen ist.
Dann aber sollte man auch den „Mut“ finden zu loben, auch wenn dies der eine oder andere aus meiner Feder für unwichtig empfinden mag. Die Entwicklung der letzten gut 5 Jahre zeigt sich, auch nach anfänglichen Schwierigkeiten, die ich durchaus sehr deutlich kritisiert habe, sehr positiv. Hier ziehe ich anerkennend meinen Hut gegenüber unserem Bürgermeister, der es offensichtlich verstanden hat, nicht der Verwaltungschef, sondern der gewählte Bürgervertreter im Rathaus zu sein.
Weitsichtige Planungen, wie beim jüngst eröffneten Gemeindehaus „alte Grundschule“ u.v.m. geben jenen die dafür bezahlen viel zurück, nämlich uns allen!
Wir dürfen uns im Mai 2025 auf einen Maibaum für Gars freuen. Von unserer Seite aus werden wir versuchen alle einzelnen Schritte in Bild und Text festzuhalten und natürlich, über das digitale Gemeindearchiv, auch künftige Generationen über ein Gars berichtet bei dem es heißt:
„Gars packt an!“